Die Heideblütenfeste im Laufe der Jahre

Heideblütenfest in Uelsen

 

Foto: Paul Ricken

 

Das erste Heideblütenfest wurde 1951 veranstaltet. Es war organisiert vom Wirte-Verein Uelsen (ein Zusammenschluss fast aller Uelser Gastwirte). Die Veranstaltung fand in den Wilsumer Bergen statt und wurde bis 1967 durchgeführt. Gerade in den ersten Jahren konnten Tausende von Besuchern aus Nah und Fern begrüßt werden. Im Gemeindebrief von 1961 heißt es: Uelsens Umgebung hat ihr Festtagskleid angelegt. Aber lassen wir dazu den Heimatdichter Ludwig Sager etwas sagen:

 

 

In der Heide

 

Träumend lieg ich fern am Saume

meiner rosenroten Heide.

Endlos hoch im Himmelsraume

schweifen ohne Ziel die Augen.

Lechzend Herz und Lunge saugen

 Duft der blütenschweren Heide.

 Fern ein einsam Vogelklingen

 weckt die mittagsmüde Heide.

 in mein friedlich träumen dringen

Bienensummen, Föhrenrauschen.

 ferner Vögel Grüße tauschen

Auf der blütenschweren Heide.

 

 Der legendäre Heide-Express in den 1950er Jahren. Die Abfahrt zum Festgelände in den Wilsumer Bergen erfolgte von der Gaststätte Vorrink in der Ortsmitte.

 

Im Jahr 1954 stellt der Wirte-Verein erstmalig auf dem Festgelände einen Heide-Pavillon auf. Im Volksmund auch als „Gift Bude“ tituliert. Personen von rechts nach links: Gastwirt Adolf Rosenthal senior, Kellner Herbert Mielke, Kurt Bornemann, Klaus Bornemann.

 


Heideblütenfest Uelsen

Vorbericht in den Grafschafter Nachrichten vom 10.08.1955

 

Das Heideblütenfest steht vor der Tür

„Im Wald und auf der Heide“, ein Festspiel mit besonderem Charakter

 

 

Nur noch wenige Tage trennen uns vom Start des Heideblütenfestes in Uelsen. Die Arbeitsgemeinschaft der Wirte hat alle Hände voll zu tun, um die letzten Vorbereitungen zu treffen. Es gehört schon etwas dazu, solche Veranstaltung aufzubauen.

 

Inzwischen rollt das große Festzelt heran, das auch diesmal in der Heide am Nordrand des Dorfes stehen wird. Jetzt bleibt nur noch ein Wunsch: Schönes Wetter! Wenn es in der Heide regnet, wirkt die Landschaft trist, von einem eigenen Reiz aber für zartbeschuhte Füße weniger reizvoll.

 

Schönes Wetter ist auch die Voraussetzung für das Gelingen des Festspiels „Im Wald und auf der Heide“. Friedrich Müller aus Nordhorn hat es geschrieben und inszeniert. Am Sonntagnachmittag soll es erstmalig über die Heidelandschaft gehen. Dieses Spiel trägt einen besonderen Charakter. Es ist ganz auf das Geschehen in der Heimat abgestellt und ein Spiegelbild unserer Landschaft und der Menschen, die in ihr wohnen. Hundegebell, Klappern der Pferdehufe, Jagdhornsignale und Musik werden die Handlung untermalen. Etwa 80 junge Leute aus Uelsen haben sich bereit erklärt, mitzumachen und einen ursächlichen Zusammenhang zwischen Menschen und Heide zu zeigen.

 

Wir dürfen gespannt sein, wie dieses Festspiel „einschlagen“ wird und ob es bei den zweifellos zahlreichen Besuchern „ankommt“. Auf jeden Fall: Die Mitwirkenden werden alles tun, um die beiden Festspielnachmittage (am ersten und zweiten Sonntag) zu Höhepunkten zu machen.

 

Was bietet ansonsten das Heideblütenfest? Nun, wir haben schon einmal ausführlich darüber berichtet und können uns deshalb heute auf einige kurze Hinweise beschränken: Sonnabend, 13. August, 20 Uhr Auftakt mit einem Tanzabend; Sonntag, 16 Uhr, Festspiel in der Heide, abends Tanz; Mittwoch: 20 Uhr Variete´ mit Künstlern von Film, Funk und Bühne; Freitag: Abend der Gewerkschaft; Sonnabend: 20 Uhr Tanz, und zuguterletzt am Sonntag, dem 21. August, nochmals das Festspiel: „Im Wald und auf der Heide“. Abends klingt dann die Heidewoche mit einem geselligen Beisammensein und Tanz aus. Den musikalischen Rahmen stellt für alle Tage die Kapelle Franz Kadell aus Bentheim.

 

 

Bild links:

50 er Jahre, am Eingang vom Festgelände wird Eintritt erhoben.

 

Vorne von links: Louis Hondebrink, Arnlod (Nölle) Diek, Gerrit Schipper und Friedrich ten Bos.

 

Hinten links: Heinrich Koning


 Zahlreiche Schaulustige bei der Aufführung des Theaterstücks „Im Wald und auf der Heide“ im Jahr 1955.

 

 Diese Tanzgruppe aus Uelsen war 1955 mit von der Partie beim Theaterstück „Im Wald und auf der Heide“ auf dem Festgelände in den Wilsumer Bergen.

Vordere Reihe von links: Johann Schmidt, Betty Pohlmann, Horst Friese, Dora Nassat, Heinrich Lükenbroer, Gerda Bremmer und Friedrich Hansmann.

Mittlere Reihe von links: Gerhard Bremmer, Berta Wolterink, halb verdeckt = unbekannt, Heinrich Wolterink, Annemarie Blekker, Johann Momann, Gerda Pohlmann, halb verdeckt = unbekannt, Werner Hansmann, Kind halb verdeckt = unbekannt, Ida Schipper und Lukas Brouwer.

Hintere Reihe von links: Gesken Scholten, Hedwig Gerdsen, Berta Scholten und Johanne Hesselink

 

 


1960

 Diese lustige Gruppe hat sich für die Vorbereitung des Festes am 22.08.1960 getroffen. Die Aufnahme ist entstanden auf dem Festgelände in den Wilsumer Bergen.

 

Von links: Ein Mitarbeiter der Firma „Coca Cola“ / Erich Vorrink (Wirtever.) / Sepp Kigle (Wirteverein ) / Ein Mitarbeiter der Firma Rolinck / Der Fahrer von Gerhard Berentzen / Gerhard Berentzen / Zwei Mitarbeiter der Firma Rolinck / Adolf Rosenthal (Wirteverein) / Ein Mitarbeiter von „Coca Cola“

 

 

 Der Neustart 1978. Anzeige aus dem Veranstaltungskalender

 

 

Werbung für das Heideblütenfest 1985

 


 

Eine Neuauflage gibt es im August 1978. Das Heideblütenfest findet in der Reithalle statt und wird vom Judoclub Uelsen veranstaltet. Seinerzeit war der Judoclub noch eine Unterabteilung des SV Olympia Uelsen. Gerade in den ersten Jahren können viele prominente Personen für das Fest verpflichtet werden. So findet 1979 erstmals ein Volkswandern zum Festgelände statt und der aus dem Fernsehen bekannte Otto Höpfner (Zum blauen Bock) moderiert die Wahl zur Heidekönigin.

 

Im Jubiläumsjahr 1981 findet die Veranstaltung erstmals über 3 Tage statt. So gibt es am Freitag eine live Sendung aus Uelsen von Radio Luxemburg (RTL). Beim Durchzug am Sonntag sind neben einer holländischen Showkapelle noch 6 Spielmannszüge vertreten.

 

Erstmals 1985 findet das Fest am Feriengebiet Wilsumer Berge statt. In diesen Jahren finden zumeist ein Volkswandern und ein Volksradfahren zum Festplatz statt.

 

Weitere Daten aus den folgenden Jahren: 1986 = Riesenzelt – 1600 Quadratmeter. 1988 Verlegung des Festes in ein Zelt bei der Reithalle. 1993 erstmals Heideblütenfest auf dem neuen Festplatz an der Umgehungsstraße. 1994 Wahl von Heidekönigin und Heideprinzen. Von 1995 – 2000 Wahl von Heidekönigin und „Heidebock“. 1998 Feier in 2 Zirkuszelten.

 

Mit dem Fest 2000 endet diese lange traditionelle Veranstaltung in Uelsen.

 


 

Werbung für das Heideblütenfest 1985