Die Vertriebene und Flüchtlinge des 2.Weltkrieges

Zahl der Vertriebenen
Etwa 12 bis 14 Millionen Deutsche und deutschstämmige Angehörige verschiedener Staaten zwischen 1944/45 und 1950 waren von Flucht und Vertreibung betroffen. Mehrere hunderttausend Menschen wurden in Lagern inhaftiert oder mussten – teilweise jahrelang – Zwangsarbeit leisten.

 

Gebiet

 

Sowjetische Besatzungszone

Amerikanische Besatzungszone

Britische Besatzungszone

Französische Besatzungszone

Flüchtlinge und Vertriebene Anteil an der Gesamtbevölkerung

 

4.379.000 / 24,3 %

2.957.000 / 17,7 %

3.320.000 14,5 %

60.000 / 1,0 %


Späte Massenflucht aus den Ostgebieten
Als die Rote Armee im Herbst 1944 an der Reichsgrenze stand, begann aus Angst vor Vergeltung die Massenflucht der Deutschen aus Ostpreußen und Schlesien, später auch aus Pommern. Dreieinhalb Jahre waren seit dem Überfall der Wehrmacht auf die Sowjetunion im Juni 1941 vergangen, viele Millionen Menschen dort in diesen Jahren getötet worden. Tausende Städte und Dörfer hatte die Wehrmacht zerstört. Hinter der Front hatten NS-Einsatzgruppen hunderttausende Zivilisten ermordet, vor allem Juden.

 

Foto links:  Ankunft von Kindern aus den  Ostgebieten

 

Späte Massenflucht aus den Ostgebieten

 

Als die Rote Armee im Herbst 1944 an der Reichsgrenze stand, begann aus Angst vor Vergeltung die Massenflucht der Deutschen aus Ostpreußen und Schlesien, später auch aus Pommern. Dreieinhalb Jahre waren seit dem Überfall der Wehrmacht auf die Sowjetunion im Juni 1941 vergangen, viele Millionen Menschen dort in diesen Jahren getötet worden. Tausende Städte und Dörfer hatte die Wehrmacht zerstört. Hinter der Front hatten NS-Einsatzgruppen hunderttausende Zivilisten ermordet, vor allem Juden.

 

Flüchtende geraten zwischen die Fronten und in Kämpfe

 

Flüchtlinge ziehen am Ende des Zweiten Weltkriegs über das zugefrorene Frische Haff.


Tausende Menschen überlebten die Strapazen der Flucht nach Westen nicht.

 

Lange hatten die NS-Machthaber Durchhalteparolen ausgegeben und rücksichtslos jede Flucht verboten. Die Gauleiter hofften auf eine bessere Kampfmoral und einen härteren Widerstand der Wehrmacht, wenn es um die Verteidigung deutschen Bodens und deutscher Zivilisten ging. Hunderttausende Deutsche strömten in den letzten Kriegswochen nach Westen.

 

Die Flüchtenden gerieten oft zwischen die Fronten und in die Kampfhandlungen. Vielfach überrollte die rasch vorrückende Rote Armee die Trecks. Millionen Flüchtende starben an Kälte und Hunger oder wurden von sowjetischen Truppen misshandelt, vergewaltigt oder ermordet. Als die Landwege nach Westen versperrt waren, gelang mindestens 1,5 Millionen Zivilisten und 500.000 Wehrmachtsangehörigen die Flucht per Schiff über die Ostsee nach Westen. Tausende Flüchtlinge starben, als ihre Schiffe von der sowjetischen Marine torpediert wurden - etwa auf den Schiffen "Wilhelm Gustloff", "Steuben" oder "Goya".

 

 

Aus dem Buch „850 Jahre Uelsen“ aus dem Jahr 1981


Mitte der 1950er Jahre. Rechts oben auf dem Bild: Neubauten am Bookesch

 

Mitte der 1950er Jahre: Neubauten an der Oststraße