Eisregen in Uelsen, März 1987

 

Die 4 Aufnahmen stammen aus Uelsen aus der Nähe vom Rönneberg und vom Hollboom.

 

 

Der Eisregen vom 02. März 1987

 

 

 

Von diesem Naturereignis war auch Uelsen betroffen. Hier waren vergleichsweise wie auch in der übrigen Grafschaft jedoch nur relativ wenig Schäden zu verzeichnen. Ganz anders verhielt es sich jedoch im Emsland und weiteren Bereichen. Nachfolgend dazu ein kurzer Bericht.

 

Auf einem 50 bis 70 km breiten Streifen, der sich vom Emsland über die Räume Kreis Grafschaft Bentheim, die Stadt Osnabrück, die Landkreise Steinfurt, Osnabrück, Gütersloh und Paderborn bis in den Raum Kassel erstreckte (Abb. 1), verursachte der Eisregen in der Forst- und Elektrizitätswirtschaft Schäden in Millionenhöhe. Zwischen Fürstenau und Osnabrück-Lüstringen brachen 14 Hochspannungsmasten unter der tonnenschweren Eislast zusammen. Dadurch waren bis zu 50000 Häuser ohne Strom. Allein in den städtischen Parkanlagen Osnabrücks gab es Schäden in Höhe von 2,65 Millionen DM. Der durchschnittlich 1,5 bis 3 cm dicke Eispanzer überzog die Bäume, die dadurch bis zum 80fachen des Eigengewichtes zu tragen hatten. Gebietsweise war das Eis bis zu 4 cm dick. Vor allem Birken, Lärchen und Pappeln wurden erheblich beschädigt oder knickten um wie Streichhölzer. Herabstürzende Äste beschädigten zahlreiche abgestellte Fahrzeuge. Im Osnabrücker Stadtgebiet mussten wegen umgestürzter Bäume oder herabhängender Stromleitungen 65 Straßen gesperrt werden. Im Zugverkehr gab es erhebliche Verspätungen. Im Osnabrücker Hafen war der Zweigkanal, eine Verbindung zum Mittellandkanal, bis zum 3. März gegen 14.30 Uhr wegen umgestürzter Bäume blockiert und zwang die Binnenschiffer zu einem zusätzlichen Liegetag. Im Emsland und Oldenburg blieben wegen Windbruch, Schnee und Eis die Schulen geschlossen. Bei Paderborn brachen 35 Strommasten unter der Eislast. Auf der BAB Kassel - Fulda saßen die Autofahrer in einem 20 km langen Stau 12 Stunden lang fest. Die Stromleitung der Eisenbahnstrecke Wertestadt - Bielefeld riss durch die Vereisung auf einer Länge von 3 km. Bei Verkehrsunfällen durch Schnee und Eis starben in Stade, Garbsen und Bremerhaven insgesamt 11 Menschen. Bei Bissendorf mussten ca. 40 Kraniche mit vereisten Flügeln niedergehen. 2

 

Im Bentheimer Jahrbuch 1988 hat Bernhard Lütkeniehoff hierzu das folgende Gedicht verfasst.