Louis Hondebrink – Ein Uelser Original

Louis Hondebrink – Ein Uelser Original

Aus den Grafschafter Nachrichten von 1970

(Verfasser Willy Friedrich)

 Mit 81 Lenzen „achtern Ploog“

Ein treuer Helfer – Früher Totengräber und Hausschlachter

 Louis Hondebrink aus Uelsen gehört zu den wenigen Originalen unserer Tage in der Niedergrafschaft. Trotz seines hohen Alters – Hondebrink feiert heute seinen 81. Geburtstag – sind es nicht nur leichte Arbeiten, die er noch verrichtet. Man kann ihn immer noch „achtern Ploog“ antreffen. Wie ein Mann in den besten Jahren zügelt er den infolge der Winterruhe ein wenig mutwilligen Fuchs, und, gelernt ist gelernt. Zieht er mit dem Pflug eine schnurgerade Furche, die ja bekanntlich eines jeden passionierten Landmanns besonderer Stolz ist.

Im Frühjahr hat Hondebrink immer vollauf zu tun. Dann betätigt er sich in Feld und Garten. So ist er seit Jahrzehnten ein treuer Helfer verschiedener alteingesessener Uelser Familien. Aber nicht nur in Uelsen ist Louis Hondebrink in seiner Eigenschaft als früherer „Mann von der Wasserleitung“, als stellvertretender Totengräber und in anderen Funktionen bekannt geworden. Weit über das Dorf hinaus erstreckte sich 52 Jahre lang sein „Einzugsgebiet“ als Hausschlachter. Mehrere hundert Schweine und Kühe hat er in den „guten alten Zeit“, als der Speck mindestens so dick wie ein „Heärdsteenken“ (Wandfliese hinterm Herd) sein musste, fachgerecht zerlegt.

Und abends, wenn er mit seiner Fietze aus den Bauerschaften heimkam, nahm er sein Middewinterhorn vom Nagel und sorgte mit kräftiger Puste für die Erhaltung alter Grafschafter Folklore.

Seine freie Zeit verbrachte und verbringt der 81jährige am liebsten in der freien Natur. Er ist ein guter Kenner der Fischwaid und gehört seit Jahr und Tag dem Angelsportverein Neuenhaus an, der ihn vor einiger Zeit besonders ehrte.

Während einer kurzen Verschnaufpause, die er sich und seinem Pferd dieser Tage in Hölters Garten gönnte, meinte er: „Voll Tied hebb`ick nich. Int Vöarjoahr ist drock…..!“